Meine Windows - NT 4.0 (Fein-)Tuning- und andere Tipps

Viele meiner (Performance-)Tipps gehen davon aus, dass man RAM satt im Rechner hat (ab 256MB ist i.d.R. ein ganz brauchbarer Wert ;-) ). Speicher ist z.Zt. billig, wie nie. Also los, Leute, jetzt heißt es Speicher aufrüsten, was das Mainboard hergibt.


Diese Liste wird immer wieder mal erweitert, Erweiterungen werden i.d.R. einfach hinten angehängt...

 

Registry-Gehopse:

  • File I/O beschleunigen:
    Für diejenigen, die mehr Speicher im System haben, als sie (sagen wir mal in 75% der Zeit) brauchen, macht es Sinn, sich mal folgenden Reg.-Key anzusehen:
    Reg.-Key:
    HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\SessionManager\
    Memory Management\IoPageLockLimit
    Default ist 0 --> Es werden bis zu 512k Speicher für I/O-Operationen reserviert. Werte bis etwa ein Achtel des System-RAMs können Sinn machen. I.d.R. sind die sinnvollen Werte aber erheblich niedriger. (Richtschnur: 10000-40000 hex, darüber habe ich keine sinnvollen Effekte mehr entdecken können) 
     
  • 2nd-Level-Cache-Größe angeben:
    Es wird von verschiedensten Seiten berichtet, daß die 2nd-Level-Cache-Größen-Erkennung von NT nicht immer so funktioniert, wie sie sollte. Dafaultmäßig geht NT davon aus, dass der 2nd-Level-Cache 256 K groß ist und verwendet diesen Wert im Fehlerfall auch dann, wenn ein größerer Cache vorhanden sein sollte. Kennt man nun sicher die 2nd-Level-Cache-Größe des eigenen Systems, kann man diese in der Registry fest eintragen.
    Reg.-Key:
    HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\SessionManager\
    Memory Management\SecondLevelDataCache
    Der Default Wert ist hier 0, d.h. NT versucht die Cache-Größe selbst zu erkennen. Im Zweifelsfall geht NT von 256 k aus. Statt 0 gibt man hier die tatsächliche Größe in KB an, z.B. 512.
     
  • Vervollständigen von teilweise eingetippten Commands à la UNIX:
    Viele kennen es von Unix. Man tippt nur die ersten paar Buchstaben eines Befehls und läßt den Rest per Druck auf die Tab-Taste vom System verfollständigen. - Unter NT auch kein Problem...
    Reg.-Key:
    HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Command Processor\
    CompletionChar
    Default ist 0. Hier den Wert 9 eintragen um die Option zu setzen.
     
  • Abschalten der 8.3-Namen:
    Vorausgesetzt man fährt keine alten (16Bit-)Anwendungen mehr, die noch nicht mit langen Dateinamen zurechtkommen, und hat nur NTFS-Laufwerke, kann man die Erzeugung der 8.3-Alias-Filenamen abschalten, um das Allerletzte aus aus dem Plattensystem herauszuquetschen.
    Reg.-Key:
    HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\Filesystem\
    NtfsDisable8dot3NameCreation
    Default ist 0 --> NTFS erzeugt 8.3 Aliasse. Wert auf 1 setzen und NTFS erzeugt keine Aliasse mehr. (Wirkung nach dem nächsten Booten.)
     
  • NT-Systemstart mit Numlock ON:
    Um gleich mit Numlock ON zu starten muß man folgenden Reg-Key “verbiegen”:
    Reg.-Key:
    HKEY_CURRENT_USER\ControlPanel\Keyboard\
    InitialKeyboardIndicators
    Default ist 0 --> Numlock ist OFF. Wert auf 2 setzen heißt Numlock ON
     
  • Abschalten des Updates des “LastAccess time stamp”:
    Jedesmal, wenn eine Datei gelesen wird, wird auch deren LastAccess time stamp erneuert. Es reicht hier schon ein DIR auf ein Verzeichnis zu machen und schon wird diese Marke des Verzeichnisses (ist ja auch nix anderes als eine Datei) neu geschrieben. Wenn man also nicht gerade einen Server betreibt, bei dem dieses Feature sinnvoll erscheinen mag, kann man es getrost auch abschalten. Es wird einem nichts fehlen...
    Reg.-Key:
    HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\Filesystem\
    NtfsDisableLastAccessUpdate
    Der Key muß erst erzeugt werden (DWORD-Eintrag), anschließend muß der Wert 1 zugewiesen werden.
     
  • NT-Installationsverzeichnis:
    Sinnvollerweise kopiert man sich nach der NT-Installation das i386-Verzeichnis irgendwo auf die lokale Platte. Das erspart die Sucherei nach der CD. Problem hierbei ist, NT klarzumachen, wo denn nun das I386-Verzeichnis liegt. NT versucht immer zuerst die CD am alten Platz zu finden und fragt, wenn es die CD nicht findet, dämlich nach... Um das zu vermeiden setzt man den Installationspfad in der Registry einfach um.
    Reg.-Key:
    HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Setup\
    SourcePath
    Einfach den Wert von SourcePath entsprechend anpassen.
     
  • Rechner runterfahren UND ausschalten:
    Bei vielen APM-fähigen Mainboard kann NT (wie auch 95/98) den Rechner ganz runterfahren. Leider klappt es nicht mit allen APM-Boards (meines kann´s auch nicht =;-)  )
    Reg.-Key:
    HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Windows NT\CurrentVersion\Winlogon\PowerdownAfterShutdown
    Einfach den Wert auf 1 setzen und testen.
     
  • Rückrufwartezeit für RAS:
    Die Zeit, die ein angewählter Server wartet, bevor er den Call-Back zu einem Client einleitet, kann vom Client vorgegeben werden. (Zeit in Sekunden angeben!)
    Reg.-Key:
    HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Services\RasMan\PPP\
    DefaultCallbackDelay
    Hier den Dword-Wert einfügen und neuen, gewünschten Default-Wert zwischen 0 und 255 angeben.
     
  • Rechner in Browserliste verstecken:
    Unter Umständen ist es nicht erwünscht, daß man bestimmte Server in der Browserliste sehen kann. Hierfür ist folgender Key zu setzen:
    Reg.-Key:
    HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Services\LanmanServer\Parame ters\Hidden
    Ein Wert von 0 für den Dword-Wert “Hidden” läßt den Rechner in der Liste erscheinen, der Wert 1 läßt ihn verschwinden...
     
  • Verzögerung bei den Fly-Out-Menüs abschalten:
    Um die Verzögerung zu verringern muß folgender Reg-Key umgesetzt werden:
    Reg.-Key:
    HKEY_CURRENT_USER\ControlPanel\Desktop\
    MenuShowDelay
    Default ist 400 --> Eine Verzögerung von 400 Millisekunden. Setzt man den Wert herunter, werden die Menüs schneller aufgebaut.
     
  • Autostart:
    Manchmal sucht man nach Programmen, die unerwünschterweise beim Start von NT geladen werden. Wird man hierzu in der Autostartgruppe nicht fündig, sollte man, sofern vorhanden, an folgenden Stellen nachsehen:
    Reg.-Key:
    HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Windows\CurrentVersion\
    Run
    HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Windows\CurrentVersion\
    RunOnce
    HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Windows\CurrentVersion\
    RunServices
    HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Windows\CurrentVersion\
    RunServicesOnce
    HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\
    Run
    HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\
    RunOnce
    HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\
    RunServices
    HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\
    RunServicesOnce
    HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Windows NT\CurrentVersion\Windows\run
    HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Windows NT\CurrentVersion\Windows\load
     
  • Systemmeldungen unterdrücken:
    Wen die Fehlermeldungen unter NT stören, der kann sie in drei Stufen anzeigen lassen:
    Reg.-Key:
    HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\WindowsNT\CurrentVersion\Windows\
    ErrorMode=1
    Ein Wert von 1, an dieser Stelle eingetragen, unterbindet nur die System-Fehler-Meldungen. Ein Wert von 2, an dieser Stelle eingetragen, unterbindet alle Fehler-Meldungen, auch die der Anwendungen. Default-Wert ist 0, alle Meldungen werden angezeigt. (Hmm, was war das doch gleich nochmal für ein Key-Typ (REG-DWord??)? - Naja, probierts halt aus...)
     
  • CD-Autorun abschalten:
    Tja, eigentlich dachte ich man braucht´s nicht, aber jetzt hab´ ich doch mal verwendet...Wer Tweak-UI einsetzt kann es auch damit erledigen. Ich hab´s jetz gerade bei mir so gemacht:
    Reg.-Key:
    HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Services\Cdrom
    Autorun
    Ein Wert von 0, an dieser Stelle eingetragen, verhindert das automatische Starten der CD-ROM-Inhalte
     
  • NT ohne nervende Pop-Up-Fenster booten:
    Während des Bootvorgangs bringt NT diverse Meldungen. So etwas kostet Zeit, also weg damit...
    Reg.-Key:
    HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\WindowsNT\CurrentVersion\Windows\
    NoPopUpsOnBoot=1
    Ein Wert von 1, an dieser Stelle eingetragen, unterbindet die Meldungen. Ach so, der Typ des Eintags ist REG-DWORD.
     
  • Prozess  Desktop/Explorer trennen:
    Normalerweise sind Explorer und Desktop eine Task. D.h. stürzt eines von beiden ab, wird auch der andere Teil “ins Nirwana geschickt”. Das hat dann so dämliche Auswirkungen, wie z.B. aktive aber nicht mehr sichtbare Anwendungen, ein erneutes Ausführen der Autostart beim Neusart des Explorers etc. - Das nervt und kann beseitigt werden.
    Reg.-Key:
    HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Explorer\
    DesktopProcess=1
    Der Typ des Eintags REG-DWORD. Der Wert 1, trennt diesen einen Prozess in zwei getrennte Prozesse auf. Es darf hier natürlich nicht verschwiegen werden, dass diese Annehmlichkeit etwas Speicher frißt und, weil eine Task mehr läuft, auch etwas Rechenzeit kostet.
     
  • to be continued... ;-)


 

NICHT-Registry-Gehopse:

  • NT Reserveinstallation:
    Besonders wenn man NTFS verwendet macht es Sinn NT mindestens 1 weiteres Mal auf dem System zu installieren. Das erleichtert einem Reparaturen ungemein. - Besonders dann, wenn man wieder einmal einen “wildgewordenen” Treiber aus dem System kicken will, den irgendeine Anwendung ungefragt mitinstalliert hat. Diese Reserveinstallation plaziert man sinvollerweise in einer eigenen Partition, besser noch auf einer eigenen Platte. Bei SCSI-Systemen pflege ich daher die Partitionen wie folgt zu verteilen:

    Platte_1

    Partition_1

    NT-Arbeitspartition

    Platte_1

    Partition_2

    Swap-Partition f. Reserve System

    Platte_2

    Partition_1

    NT-Reservepartition

    Platte_2

    Partition_2

    Swap-Partition f. Arbeits-NT

    Platte_3_bis_x

    Partition_1_bis_x

    Daten, Daten, Daten, .....


    Diese Verteilung legt natürlich nahe, daß die “Plättchen” 1 und 2 nicht unbedingt riesig sein müssen, aber dafür rasend schnell sein sollten. Bei den “Plättchen” 3 bis x sehe ich den Hauptnutzen eher in “Platz ohne Ende” aber dafür müssen es keine “Rennpferde” sein.
     
  • Swapfile intelligent plazieren:
    Hat man mehrere Platten im Rechner, macht es durchaus Sinn, das Swapfile auf eine andere Platte zu legen, als das System. Das bringt Geschwindigkeitsvorteile, wenn es an´s Auslagern geht.
    Tipp: Wenn man Start- und Endgröße des Swapfiles gleich angibt, hat man eine feste Größe eingestellt. Das verhindert weiteres Fragmentieren des Swapfiles.
     
  • Wo irgend möglich immer NTFS verwenden und auch bei NTFS einen
    Defragmentierer einsetzen:
    Als Hersteller von Defragmentierern sind mir folgende Firmen bekannt:
    http://www.diskeeper.com
    http://www.symantec.de
    http://www.raxco.com
     
  • Zugriff auf eine HPFS-Partition für Windows NT 4.0 einrichten:
    Es soll ja Leute geben, die auch in Zeiten von Windows NT 4.0 noch so etwas wie  OS/2 (
    sprich OS/halbe ;-) ) auf der Platte “herumgammeln” haben und jetzt, von einem richtigen Betriebsystem aus, Zugriff auf den alten “HPFS-Müll” benötigen. Leider war Win-NT 3.51 die letzte Win-NT-Version, die solch ein Ansinnen “freiwillig” unterstützt hat. Aber auch Win-NT 4.0 läßt sich dazu überreden, wenn man ihm eine Datei von Win-NT 3.51 unterschiebt und bekannt macht.  Hier das “Kochrezept”:
    Zunächst besorge man sich von Win-NT 3.51 die Datei “pinball.sys”. Woher? - Ich weiß nicht was der nette Admin von um die Ecke empfiehlt, ich jedenfalls empfehle in diesem Fall
    FTPSEARCH.COM hier habe ich diese Datei zuletzt noch gesehen. Dann kopiert man diese Datei nach \%Systemroot%\System32\Drivers. Zum Abschluß erzeugt man sich mit Hilfe des Regedit noch den folgenden Reg.-Key:
    HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Services\Pinball
    Ist dieser erzeugt, öffnet man ihn und erzeugt darunter die folgenden Werte:
    Reg.-Wert:

    Wert:

    Typ:

    Inhalt:

    ErrorControl

    REG_DWORD

    0x1

    Group

    REG_SZ

    Boot file system

    Start

    REG_DWORD

    0x1

    Type

    REG_DWORD

    0x2










    Das mit dem 0x1 beim Wert Start hat schon seine Richtigkeit, denn unter NT 3.51 steht hier 0x4 drinnen, was im Control Panel unter Device dem Satus “Disabled” entspricht. NT 4.0 startet das Filesystem so aber nicht. Mit 0x1 (System) geht es aber problemlos.
     
  • IP-Adressen im eigenen (privaten) Netzwerk:
    Für die netzwerkinternen IP-Adressen sind von der Internet Assigned Numbers Authority (IANA) im RFC1597 folgende Nummernblöcke vorgesehen:
    10.0.0.0 bis 10.255.255.255
    172.16.0.0 bis 172.31.255.255
    192.168.0.0 bis 192.168.255.255
    Diese Nummernblöcke werden normalerweise nicht nach außen ins Internet geroutet.
     
  • Das Windows NT-Osterei ansehen:
    Um die Namen der Windows NT Entwickler zu sehen klickt man mit der rechten Maustaste auf den Desktop und wählt Eigenschaften. Dann klickt man auf Bildschirmschoner und wählt dort den OpenGL-3D-Text-Bildschirmschoner. Hier drückt man auf den Button Einstellungen und gibt als Text “not evil” ein. Wird der Bildschirmschoner aktiv, zeigt er die nun Entwickler von Windows NT. Gibt man als Text “volcano” ein kommen Namen ([nur] amerikanischer?) Vulkane. EuropäischeVulkane konnte ich in der Liste keine entdecken.

    Kennt jemand noch mehr “Ostereier” im Win NT oder NT-Anwendungsprogrammen? - Dann bitte
    E-Mail mit der Beschreibung an mich... ;-)
     
  • to be continued... ;-)


 

Wichtig:

Diese Liste ist mehr als ein im Internet abgelegter “Spickzettel”  für mich selbst zu sehen, weniger als Anleitung für die Allgemeinheit, was aber nicht heißen soll, daß mir fremde Besucher nicht willkommen wären. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit/Richtigkeit. Auch ist die Verwendung der Tipps für jeden auf eigene Gefahr. Für Schäden oder Verluste, die aus der Verwendung entstehen, kann keine Haftung übernommen werden. Prinzipiell ist immer eine Datensicherung empfehlenswert, bevor man sich an den “Innereien” von Betriebssystemen zu schaffen macht!

Trotzdem sind konstruktive Kritik und Anregungen zu Ergänzungen und Korrekturen immer herzlich willkommen.

Kommentar an mich senden....

 

 

Letzte Änderung/Ergänzung:   Montag, 15 September, 2003